Magische Hände?
Natürlich macht es ein gutes Gefühl, wenn Patient*innen nach der Behandlung überzeugt sind, der Ergo- und Handtherapeut habe „magische Hände“. Dennoch sehe ich in meiner Arbeit als Handtherapeut nichts „Magisches“. Mein Ziel ist es, den Patient*innen zu helfen – und dazu braucht’s keine Zauberkraft, sondern das Wissen, wie man die richtigen Stellschrauben für die richtigen Maßnahmen löst. Eine fundierte Ausbildung. Viel Erfahrung und Empathie. Die gemeinsame Bereitschaft, dass unsere Therapie durchaus mit Arbeit verbunden ist. Und ein gerüttelt Maß Handwerk ist auch noch dabei, wo ich in meiner Handwerkstatt für meine Patient*innen maßgefertigte statische und dynamische Schienen aus thermoplastischem Kunststoff anpasse. Wenn die Patientin/der Patient durch den Heilungsprozess Kraft, Handlungsfähigkeit, Wiederherstellung und letztlich ihre/seine eigenen „magischen Hände“ wiedergefunden hat, dann lass ich mir diese Art der Magie gern gefallen…
Wer helfen will, muss sehen, fühlen, zuhören. Diesen Erfahrungsschatz habe ich in meinen zehn Jahren in der Spezialklinik Vogtareuth zielgerichtet aufgebaut – bis zur Leitung eigener Abteilungen. Der folgerichtige Schritt waren Vision und Verwirklichung meiner eigenen Hand-Werkstatt.
So vielfältig die Verletzungen und Beeinträchtigungen meiner Patient*innen sind, so verschieden sind auch die entsprechend notwendigen therapeutischen Ansätze: von der direkten Einflussnahme über das Tasten und Manipulieren bis hin zu Hilfsmitteln wie ManuTherm-Box, Reizstrom-, Ultraschall- und Kombinationstherapie.
Es gibt bei mir kein Schema F. Das liegt ja auch an der Natur der Sache: Die oberen Extremitäten fordern den Ergo- und Handtherapeuten auf ganzer Linie – Armbrüche, Schnittwunden, rheumatische Erkrankungen, Läsionen, Narben, motorische Beeinträchtigungen, Fehlstellungen… Als Allrounder müssen wir gleichzeitig Spezialisten sein.
Und als Allrounder haben wir immer das große Ganze im Blick: Die Erkrankung, Verletzung, Beeinträchtigung gehen wir ganzheitlich an. Was folgert woraus? Und wie schaffen wir es, etwaige Fehlerketten aufzulösen, um die Beschwerden zu lindern oder ganz verschwinden zu lassen? Das ist in der Handrehabilitation meine Aufgabe in Ihrer zielgerichteten individuellen Behandlung.
Was mich in meiner Hand-Werkstatt besonders fasziniert? In meiner Ausbildung habe ich nicht nur mein Handwerkszeug erworben, mit meinen Händen Ihren Schultern, Armen und Händen direkt zu helfen. Ich bin dazu auch noch in der Lage, in meiner Werkstatt Ihre passende Schiene passgenau zu „bauen“. Helfen mit und ohne Hilfsmittel – das ist mehr als nur eine erfüllende Arbeit. Ich seh’s als Berufung.
Klar, Helfen macht Freude. In jeglicher Form. Wenn Sie mich hier am Rechner sehen, dann ist die Freude über die Buchhaltung eher übersichtlich. Aber auch hier gibt’s am Computer viel und Erfüllendes zu tun: Therapiepläne, Patientenkontakte, Arztgespräche, Expertenrunden und vieles mehr. Und einen Notfall-Termin bringen wir immer unter. Magic Hands kann ich nicht versprechen. Aber wir werden gemeinsam eine gute Lösung finden.
Ihr Christoph Voit
